Abstract: | Zusammenfassung Lecidea nigrileprosa (Wain.)Magn., eine kleine, schwärzlich-sorediöse gneisbewohnende Art wird für die Alpen in einer ganzen Anzahl von Funden nachgewiesen; sie dürfte hier im zentralen Gneisgebiet verbreitet sein.Die aus Schwedisch-Lappland als Parasit der genanntenLecidea beschriebeneCaloplaca magni-filii wird ebenfalls erstmals für die Alpen gemeldet (Ötztaler Alpen, Kaunergrat). Sie scheint ein obligater, spezialisierter Schmarotzer zu sein. Sie durchzieht mit ihren kräftigen, in Jod deutlich färbbaren Hyphen den Wirtsthallus und tötet ihn fast völlig ab. Wenige Algengruppen in der Nähe der Apothecienanlagen bleiben erhalten und werden von den Parasitenhyphen in einem lockeren Kranz umgeben. Einige der Algenkolonien werden in den unteren Teil des Excipulums eingebaut. Der Schmarotzer entwickelt aber keinen eigenen, regelmäßig aufgebauten Thallus.Aus den Alpen wird eine an drei Stellen des zentralen Gneisgebietes gefundene weitere spezialisiert parasitische Flechte auf demselben Wirt,Lecanora latro, neubeschrieben und charakterisiert. Sie bildet nach Befall und Abtötung des Wirtsthallus und gleichzeitiger Übernahme weniger Algengruppen im Wirtsthallus ein eigenes areoliertes Lager mit Pseudocortex und Algenschicht aus, das nach Absprengen des Wirtsgewebes frei wird und sich wie ein normaler Flechtenthallus verhält.Eine ebenfalls aufLecidea nigrileprosa parasitierendeRhizocarpon-Art dergeographicum- Gruppe konnte, da nur in einer Probe vorliegend, noch nicht genügend unterbaut werden.Vgl.Poelt undDoppelbaur sowiePoelt (1). |