Zur Photosynthese synchron kultivierterChlorella pyrenoidosa

Zusammenfassung Die in der Zellentwicklung vonChlorella pyrenoidosa auftretenden Schwankungen im CO₂-Gaswechsel zeigen bei sofortiger Messung der photosynthetischen Leistung an Algensedimenten eine Differenz zwischen dem Maximum in der Lichtphase und dem Minimum in der Dunkelphase im Verhältnis von 61. Diese Differenz vergrößert sich bei wiederholter Messung der Photosynthese am gleichen Sediment durch den bei Jungzellen in der ersten Hälfte der Entwicklungsperiode erfolgten starken Photosyntheseanstieg um ein Vielfaches, da die niedrige Photosyntheseleistung der Autosporenmutterzellen in diesem Entwicklungszustand unverändert bleibt.Die beschriebene Methodik ermöglicht es, den Entwicklungszustand der Jungzellen längere Zeit festzuhalten und somit die Abhängigkeit der Photosyntheseschwankungen vom Entwicklungszustand der Algen aufzuzeigen. Diese Schwankungen der Starklichtphotosynthese werden im Zusammenhang mit den beobachteten Fluorescenzänderungen diskutiert.Mit 3 Textabbildungen     

Bau und Innervation der Lorenzinischen Ampullen und deren Bedeutung als niederes Sinnesorgan

Zusammenfassung An Serienschnitten, die nach Bodian-Ziesmer silberimprägniert sind, wurden die Lorenzinischen Ampullen von Scyllium canicula und Mustelus laevis nach Darstellung in plastischer Rekonstruktion und Berichtigung des bisher ungenau geschilderten Baues auf die Form ihrer Nervenausbreitungen untersucht.Die Ampullen, welche nach elektrophysiologischen Untersuchungen durch Hensel als Kälterezeptoren ähnlich denen der Warmblüter gelten, sind an ihren Endaussackungen reich innerviert. Nahe dem Epithel überzieht ein feinmaschiges Flächennetz mit intraepithelialen Ausläufern jede der sackförmigen Ausbuchtungen. Die Anordnung der Nervenelemente wird mit jenen verglichen, die man an kälteempfindlichen Stellen beim höheren Tier und beim Menschen beobachtet. Eine Faserspezifität (im Sinne der Physiologie) räumen die Untersucher ein; eine Spezifität peripherischer Nervenausbreitungsformen, also der intraepithelialen Fasern, der Netzformationen und der Nervenkörperchen bestreiten sie erneut.Herrn Prof. Dr. W. Kindler zum 65. Geburtstag gewidmet.     

Einflüsse von Licht und temperatur auf den Winterschlaf des Siebenschläfers Glis g. glis (Linnaeus 1766)

Zusammenfassung Vom Sommer 1956 bis zum Frühjahr 1959 wurden mit Siebenschläfern (Glis glis L.) Licht- und Temperaturversuche durchgeführt. Jede Versuchsgruppe war in einem besonderen Versuchsraum untergebracht. Daneben wurden Beobachtungen an wildlebenden Bilchen durchgeführt.Eine Gruppe von Siebenschläfern lebte in einer Voliere im Freien, eine zweite in einem Tierstall mit natürlichen Lichtverhältnissen ohne UV, 2 Tiere waren in einem ähnlichen Raum untergebracht und wurden täglich 1 Std UV-bestrahlt. Diese beiden Tierräume wurden im Winter geheizt (meist über 20° C). Eine Gruppe lebte in einem Klimaraum (wechselnde Temperaturen), in dem täglich 18 Std lang Kunstlicht brannte. Einer letzten Gruppe wurde im Frühsommer die Tagdauer rasch verkürzt, so daß im Hochsommer schon Kurztag herrschte (Raumtemperatur über 20° C).Es wurden untersucht: das Körpergewicht, das Haarkleid, die motorische Aktivität und die Körpertemperatur.Auf Grund der Versuche wurde folgendes festgestellt: Das Körpergewicht bildet bei Tieren, die unter natürlichen Lichtverhältnissen leben, einen ausgeprägten Jahreszyklus. Bei Bilchen im ständigen Langtag war dieser nicht mehr zu erkennen; die Gewichte blieben gleich. Es fand demnach keine Fettspeicherung im Herbst statt. Obwohl das Haarkleid oft gewechselt wurde, blieb stets ein Sommerpelz erhalten. Ebenso war die motorische Aktivität dieser Bilche stets die gleiche, während Normaltiere ein Absinken der Aktivität im Herbst und ein Wiederansteigen im Frühjahr zeigten. Durch frühzeitige Verkürzung der Tagdauer konnten die Tiere schon im Juli veranlaßt werden, Fett zu speichern und ihr Haarkleid zu wechseln.Die Außentemperatur hat nicht den Einfluß auf den Winterschlaf, den man ihr meist zuschrieb. Im Winter schliefen Normaltiere bei Temperaturen um 24° C noch verhältnismäßig tief. Die Schlaftiefe ist allerdings bei niederen Temperaturen größer als bei hohen. Demnach stellt die Temperatur einen wichtigen, sekundären Faktor dar. Normale Sommertiere und Bilche aus dem ständigen Langtag blieben auch bei Kälte wach, wenn genügend Nahrung vorhanden war.Es wird der Schluß gezogen, daß durch die jahreszeitlichen Veränderungen der Tag-Nachtdauer eine endokrine Umstellung stattfindet, die Reservenspeicherung sowie die Winterschlafbereitschaft auslöst. Die Temperatur greift dann erst sekundär ein, indem sie die Tiefe der Lethargie steuert. Trotzdem erfolgt in gewissen Zeitabständen ein spontanes Erwachen.Das Problem Winterschlaf — Torpidity wird an Hand eigener Ergebnisse sowie Untersuchungen anderer Autoren diskutiert und dabei festgestellt, daß ersterer ein komplexes Phänomen darstellt, das vom Organismus wohl vorbereitet wird, während die Torpidity einer Kältestarre vergleichbar ist. Letztere ist daher nicht mit Winterschlaf gleichzusetzen.     

Expression of recombinant soluble and membrane-bound catechol O-methyltransferase in eukaryotic cells and identification of the respective enzymes in rat brain.

The rat and human recombinant soluble and membrane-bound catechol O-methyltransferase (S- and MB-COMT, respectively) were expressed using mammalian and baculovirus vectors. Low levels of rat and human S-COMT polypeptides were detected by immunoprecipitation in K-562 cell lines transfected with the S-COMT vectors. From K-562 cells transfected with the rat MB-COMT construct, both S- and MB-COMT recombinant proteins were detected by a rat COMT-specific anti-serum. Infection of lepidopteran Spodoptera frugiperda cells with recombinant S- or MB-COMT baculovirus constructs yielded high amounts of enzymically active and immunoreactive S- or MB-COMT proteins, respectively. Pulse/chase experiments with [35S]methionine-labelled insect cells infected with the MB-COMT baculovirus showed that the 30-kDa recombinant human MB-COMT polypeptide was not processed into the 25-kDa S-COMT form. Subcellular fractionations of insect cells, followed by immunoblotting with COMT antiserum, showed that recombinant S-COMT was found only in the soluble, cytoplasmic fraction, whereas MB-COMT resided both in soluble and membrane fractions. The recombinant MB-COMT sedimented in Percoll gradients at the density of 1.042 g/ml cosedimenting with the plasma-membrane marker. Fractionation and immunoblotting experiments on homogenized total rat brains indicated that the rat S-COMT (24 kDa) and some of the rat MB-COMT (28 kDa) was recovered in soluble fractions, whereas the microsomal material having COMT activity contained the MB-COMT polypeptide. The rat brain microsomal MB-COMT had a density of 1.042 g/ml in Percoll gradients, cosedimenting with the plasma-membrane and rough-endoplasmic-reticulum marker enzymes. The meta/para methylation ratio of dihydroxybenzoic-acid substrate by different recombinant and rat brain COMT-containing subcellular fractions was analysed.     

Synthesis and AT2 receptor-binding properties of angiotensin II analogues.

The present study investigates the importance of the amino acid side chains in the octapeptide angiotensin II (Ang II) for binding to the AT2 receptor. A Gly scan was performed where each amino acid in Ang II was substituted one-by-one with glycine. The resulting set of peptides was tested for affinity to the AT2 receptor (porcine myometrial membranes). For a comparison, the peptides were also tested for affinity to the AT1 receptor (rat liver membranes). Only the substitution of Arg2 reduced affinity to the AT2 receptor considerably (92-fold when compared with Ang II). For the other Gly-substituted analogues the affinity to the AT2 receptor was only moderately affected. To further investigate the role of the Arg2 side chain for receptor binding, we synthesized some N-terminally modified Ang II analogues. According to these studies a positive charge in the N-terminal end of angiotensin III [Ang II (2-8)] is not required for high AT2 receptor affinity but seems to be more important in Ang II. With respect to the AT1 receptor, [Gly2]Ang II and [Gly8]Ang II lacked binding affinity (Ki > 10 microM). Replacement of the Val3 or Ile5 residues with Gly produced only a slight decrease in affinity. Interestingly, substitution of Tyr4 or His6, which are known to be very important for AT1 receptor binding, resulted in only 48 and 14 times reduction in affinity, respectively.     

Conservative resource utilization in the common blue butterfly–evidence for low costs of accepting absent host plants?

We studied host plant preference of the common blue butterfly, Polyommatus icarus , and larval performance on two different host plants, Oxytropis campestris and Lotus corniculatus . The study species is a small lycaenid butterfly believed to be relatively sedentary. The study populations originated from two different and widely separated geographical areas. In one area both hosts are naturally occurring, with O. campestris being most abundant at the study sites, in the other area only one of the host plants, L. corniculatus , is present. There was no difference in oviposition preference or larval performance between populations from the two different areas. Hence, P. icarus from sites dominated by O. campestris has not evolved a higher preference for or better performance on this host plant. More surprisingly, P. icarus from the area were O. campestris is completely absent has retained not only good larval performance on this host plant but also high female preference for it. This conservatism at a large geographical scale is seen even though there seems to be genetic variation present in both populations, at least for preference but perhaps also for performance. We suggest that such lack of variation in resource utilization between populations may be evidence for weak selection against "preferences" for plants that are rare or absent. A combination of other constraining factors may also contribute to some degree, especially stepping-stone gene flow between populations.     

A unique variant of streptococcal group O-antigen (C-polysaccharide) that lacks phosphocholine.

Streptococcus mitis strain SK598, which represents a subgroup of biovar 1, possesses a unique variant of the C-polysaccharide found in the cell wall of all strains of Streptococcus pneumoniae and in some strains of S. mitis. This new variant lacks the choline methyl groups in contrast to the previously characterized forms of C-polysaccharide, which all contain one or two choline residues per repeat. The following structure of the repeating unit of the SK598 polysaccharide was established: where AAT is 2-acetamido-4-amino-2,4,6-trideoxy-d-galactose. This structure is identical to the double choline-substituted form of C-polysaccharide, except that it is substituted with ethanolamine instead of choline. This extends the number of recognized C-polysaccharide variants to four.     

Thermal Inactivation of Nonproteolytic Clostridium botulinum Type E Spores in Model Fish Media and in Vacuum-Packaged Hot-Smoked Fish Products

Thermal inactivation of nonproteolytic Clostridium botulinum type E spores was investigated in rainbow trout and whitefish media at 75 to 93°C. Lysozyme was applied in the recovery of spores, yielding biphasic thermal destruction curves. Approximately 0.1% of the spores were permeable to lysozyme, showing an increased measured heat resistance. Decimal reduction times for the heat-resistant spore fraction in rainbow trout medium were 255, 98, and 4.2 min at 75, 85, and 93°C, respectively, and those in whitefish medium were 55 and 7.1 min at 81 and 90°C, respectively. The z values were 10.4°C in trout medium and 10.1°C in whitefish medium. Commercial hot-smoking processes employed in five Finnish fish-smoking companies provided reduction in the numbers of spores of nonproteolytic C. botulinum of less than 10³. An inoculated-pack study revealed that a time-temperature combination of 42 min at 85°C (fish surface temperature) with >70% relative humidity (RH) prevented growth from 10⁶ spores in vacuum-packaged hot-smoked rainbow trout fillets and whole whitefish stored for 5 weeks at 8°C. In Finland it is recommended that hot-smoked fish be stored at or below 3°C, further extending product safety. However, heating whitefish for 44 min at 85°C with 10% RH resulted in growth and toxicity in 5 weeks at 8°C. Moist heat thus enhanced spore thermal inactivation and is essential to an effective process. The sensory qualities of safely processed and more lightly processed whitefish were similar, while differences between the sensory qualities of safely processed and lightly processes rainbow trout were observed.